In der heutigen Zeit steht die Verpackungsbranche vor einer Vielzahl von Herausforderungen, insbesondere dem Fachkräftemangel. Thomas Schmitt, geschäftsführender Gesellschafter von Inside Personalberatung, beleuchtet in einem aufschlussreichen Gespräch, wie Unternehmen in der Verpackungsindustrie neue Talente gewinnen und halten können. Dabei geht es um Resilienz, kulturellen Wandel und die ungenutzten Stärken des mittelständischen Sektors. Lassen Sie uns tiefer eintauchen.
Die Bedeutung von People und Culture
Ein zentrales Thema, das während des Gesprächs hervorgehoben wurde, ist die Bedeutung von „People“ und „Culture“ in der Verpackungsbranche. Schmitt betont, dass der richtige Umgang mit Personal und die Entwicklung einer starken Unternehmenskultur entscheidend für erfolgreiche Veränderungsprojekte sind. Unternehmen müssen sich fragen, wie sie die richtigen Talente finden und gleichzeitig eine Kultur schaffen, die Veränderungen fördert.
Ein Beispiel dafür ist der Vortrag von Frau Bosbach, der als erfrischend anders wahrgenommen wurde. Ihre Offenheit und Klarheit gaben dem Publikum Hoffnung und zeigten, dass Veränderungen möglich sind, wenn sie richtig angegangen werden.
Neue Fähigkeiten für die Zukunft
Die Verpackungsbranche hat traditionell stark auf Fachkarrieren gesetzt. Schmitt weist darauf hin, dass sich die Anforderungen an die Mitarbeiter ändern. Zukünftige Talente müssen nicht nur technische Fähigkeiten mitbringen, sondern auch Resilienz und Veränderungsoffenheit.
- Resilienz: Mitarbeiter müssen in der Lage sein, mit häufigen Veränderungen umzugehen und sich schnell anzupassen.
- Veränderungsoffenheit: Ein offenes Mindset ist notwendig, um neue Arbeitsweisen und Technologien zu akzeptieren.
- Kommunikation: Besonders für Führungskräfte wird die Fähigkeit zur Kommunikation immer wichtiger, um Mitarbeiter bei Veränderungen mitzunehmen.
Unterschiede zwischen den Generationen
Ein interessanter Punkt, den Schmitt anspricht, ist der Unterschied zwischen den Generationen in Bezug auf Veränderungsbereitschaft. Ältere Mitarbeiter, die über Jahre hinweg bestimmte Arbeitsweisen verinnerlicht haben, könnten Schwierigkeiten haben, neue Wege zu beschreiten. Dies muss jedoch nicht immer der Fall sein. Es gibt auch Beispiele von älteren Arbeitnehmern, die sehr agil und offen für Veränderungen sind.
Im Gegensatz dazu sind jüngere Generationen oft mit digitalen Technologien aufgewachsen, was ihre Anpassungsfähigkeit an neue digitale Arbeitsweisen erleichtert. Diese Unterschiede müssen von Unternehmen erkannt und berücksichtigt werden.
Die Stärken der Verpackungsindustrie
Schmitt hebt hervor, dass die Verpackungsindustrie in vielerlei Hinsicht einzigartig ist. Ein großes Thema in der Branche ist die Nachhaltigkeit. Wer wirklich etwas bewegen möchte, sollte in der Verpackungsindustrie arbeiten, da hier die Möglichkeit besteht, Abfall zu reduzieren und Recycling anzuregen. Trotz dieser Stärken bedauert Schmitt, dass es nicht gelingt, mehr junge Menschen für die Branche zu gewinnen.
Ein weiterer Aspekt, der die Verpackungsindustrie von anderen Industrien unterscheidet, ist der Nachholbedarf im Bereich Führung und Unternehmenskultur. In den nächsten Jahren werden hier viele spannende Themen auf die Branche zukommen, die eine Chance für Veränderungen darstellen.
Diversität in der Verpackungsbranche
Ein weiteres wichtiges Thema ist die Diversität, insbesondere in den Führungsetagen der Verpackungsindustrie. Schmitt bemerkt, dass es hier noch viel Luft nach oben gibt. Viele Unternehmen haben erkannt, dass Diversität eine Bereicherung darstellt, jedoch fehlt oft die Entschlossenheit, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Die Herausforderung besteht darin, weibliche Kandidatinnen für Führungspositionen zu gewinnen und sie für die Branche zu begeistern. Die Bemühungen um Diversität müssen ernsthaft verfolgt werden, um diese Hürden zu überwinden.
Führungskultur und Resilienz
Die Corona-Pandemie hat einen Erkenntnisprozess in der Branche angestoßen. Führung nimmt heute eine bedeutendere Rolle ein, da Teams oft remote geführt werden müssen. Schmitt stellt fest, dass Führungskräfte heute nicht nur Fachkompetenz, sondern auch die Fähigkeit benötigen, ihre Teams durch Veränderungen zu navigieren.
Der demografische Wandel spielt ebenfalls eine Rolle; viele Führungskräfte erreichen bald das Rentenalter. Dies schafft einen Handlungsdruck, der Unternehmen dazu zwingt, sich mit der Entwicklung neuer Führungskräfte und Talente auseinanderzusetzen.
Strategien zur Gewinnung von Talenten
Um im Wettbewerb um Talente erfolgreich zu sein, gibt Schmitt einige wertvolle Tipps:
- Rekrutierung Priorität einräumen: Unternehmen sollten Ressourcen bereitstellen, um Rekrutierungsprozesse zügig durchzuführen.
- Anforderungsprofile anpassen: Überdenken Sie, welche Fähigkeiten heute und in den kommenden Jahren benötigt werden und passen Sie Ihre Stellenanzeigen entsprechend an.
- Mitarbeiterentwicklung: Vergessen Sie nicht, in die eigenen Mitarbeiter zu investieren, um deren Loyalität und Know-how zu fördern.
Diese Strategien sind entscheidend, um die besten Talente zu gewinnen und bestehende Mitarbeiter zu halten.
Ein Blick in die Zukunft der Verpackungsbranche
Die Verpackungsindustrie bietet eine Vielzahl von Karrierechancen und ist in der Lage, die Herausforderungen des Fachkräftemangels zu meistern. Schmitt ist überzeugt, dass die Branche trotz aller Schwierigkeiten hervorragende Perspektiven bietet. Die Vielfalt der Möglichkeiten und die Chance, an nachhaltigen Lösungen zu arbeiten, machen die Verpackungsbranche attraktiv für junge Talente.
Schließlich ist es wichtig, dass Unternehmen ihre Stärken offensiv kommunizieren und sich als attraktive Arbeitgeber positionieren. Die Zukunft der Verpackungsindustrie hängt von der Fähigkeit ab, Talente zu gewinnen und eine Unternehmenskultur zu schaffen, die Veränderungen fördert.
Insgesamt zeigt das Gespräch mit Thomas Schmitt, dass die Verpackungsbranche vor spannenden Herausforderungen steht, die auch als Chancen genutzt werden können. Mit der richtigen Strategie und einem offenen Mindset können Unternehmen erfolgreich in die Zukunft starten.
Quelle: packagingjournal