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Messerundgang: Neue Produkte im Bereich Industrieverpackungen – WERIT auf der Fachpack 2025

Auf der Fachpack 2025 hatte ich die Gelegenheit, WERIT in Halle 6 zu besuchen und mit Mitgliedern der Inhaberfamilie sowie der Geschäftsführung über Strategie, Transformation und Produktinnovationen zu sprechen. In diesem Beitrag fasse ich zusammen, was WERIT derzeit bewegt: von einem tiefgreifenden Veränderungsprozess über Nachhaltigkeitsinitiativen bis hin zur Vorstellung einer komplett neuen Container-Serie, die Automation, Digitalisierung und Kreislaufwirtschaft vereint. Der Artikel basiert auf meinem persönlichen Messerundgang und den Gesprächen vor Ort – ein Blick hinter die Kulissen eines traditionsreichen, familiengeführten Unternehmens, das sich neu erfindet.

WERIT: Ein Familienunternehmen im Wandel

WERIT ist ein klassisches Familienunternehmen – inzwischen in der vierten Generation – und hat zuletzt sein 75-jähriges Bestehen gefeiert. Das Management und die Eigentümerfamilie haben einen umfassenden Veränderungsprozess gestartet, intern als „Verit One Ver 2030“ bezeichnet. Es handelt sich ausdrücklich nicht um kosmetische Anpassungen, sondern um eine tiefgreifende Transformation: Produkte, Prozesse, Standorte, Maschinen und vor allem Menschen stehen im Fokus.

Die Ziele dieses Programms sind eindeutig: WERIT will zukunftsfähig bleiben, bestehende Muster aufbrechen und sich als moderner Verpackungsdienstleister weiterentwickeln. Kurz gesagt: Es geht um eine Neuausrichtung, die neben Investitionen in Produktionskapazitäten auch die Unternehmenskultur und das Mindset der Belegschaft umfasst.

Investitionen in Standorte, Menschen und Produkte

Ein konkretes Zeichen der Expansion: kürzlich wurde ein neues Werk in Manchester eröffnet, um Produktion und Service näher an Kunden in Großbritannien zu bringen. Parallel dazu investiert WERIT in Mitarbeiterentwicklung, moderne Maschinen und in die Entwicklung neuer Produktfamilien – all das, um den Anforderungen einer zunehmend digitalen und nachhaltigkeitsorientierten Logistik gerecht zu werden.

Familienführung als Teamleistung

Interessant ist die Art der Entscheidungsfindung: Die Eigentümerfamilie arbeitet in „Tribes“ mit unterschiedlichen Altersstrukturen (70, 60, 40 Jahre), wodurch altbewährte Erfahrungen mit frischen Perspektiven kombiniert werden. Das Ergebnis ist ein kollegialer Stil, in dem strategische Vorgaben zwar vom Eigentümerkreis kommen, die konkrete Umsetzung aber im Team – inklusive Management in den Ländern – stattfindet. Wie mir ein Vertreter der Familie sagte: „Ich bin nur ein Baustein, aber jeder Baustein ist wichtig.“

Plastik, Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft: WERITs Haltung

Das Thema Nachhaltigkeit war ein dominierendes Gesprächsthema. Bis vor kurzem war „Kunststoff“ in Teilen der Öffentlichkeit ein negativ besetztes Wort. WERIT sieht Kunststoff jedoch differenziert: In seiner Lebenszyklusbetrachtung bietet Kunststoff große Vorteile, insbesondere wenn er gesammelt und rezykliert wird.

„Plastik kann sehr, sehr gut recycelt werden – viel besser als Papier, zum Beispiel. Unsere Aufgabe ist, möglichst viel unserer Produkte zurückzubringen und daraus neue Produkte zu machen.“

WERIT investiert deshalb in Rücknahmelösungen, Aufbereitung und Regranulatproduktion. Auch die Behandlung von Wasser – als Teil der Produktion und Reinigung – wird als integraler Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie gesehen. Auf der Messe war deutlich zu spüren, dass für WERIT Nachhaltigkeit nicht nur ein Marketingbegriff ist, sondern in konkrete Projekte und Investitionen übersetzt wird.

Zur Frage nach Biokunststoffen

WERIT geht offen mit der Thematik um: Biologisch abbaubare Kunststoffe sind aktuell noch nicht die Lösung für alle Anwendungen. Vielversprechender ist der Ansatz der Wiederverwertung im Kreislauf – also Design for Recycling, Rücknahmesysteme und Einsatz von Rezyklat. In diesem Kontext ist auch die Kombination aus 60 % Neuware (Virgin PP) und 40 % Rezyklat (recycled PP), wie bei der neuen Container-Serie, ein pragmatischer Kompromiss zwischen technischer Performance und Nachhaltigkeitsanforderungen.

Der Blick nach vorn: WERIT im Jahr 2040

Wenn ich die „Kristallkugel“ befrage, wird WERIT auch 2040 noch als Anbieter von funktionalen Verpackungslösungen existieren – aber in einem erweiterten Rollenbild. Nicht mehr nur „Kunststoffhersteller“, sondern als ganzheitlicher Packaging-Service-Provider: nachhaltige, innovative Produkte kombiniert mit digitalen Services, motivierten Teams und zufriedenen Kunden in Europa.

Das bedeutet: Produkte, die heute zu sehen sind, werden sich weiterentwickeln. Manche Produkte bleiben, andere werden durch bessere, ressourcenschonendere Lösungen ersetzt. Offenheit gegenüber Innovationen ist Teil der Unternehmens-DNA geworden.

Produktneuheit auf der Fachpack 2025: Die neue Automations-Container-Serie

Das Highlight meines Besuchs war die Vorstellung einer Prototypen-Serie für automatisierte Industriecontainer – eine komplett neue Produktfamilie, die Automation, Digitalisierung und Nachhaltigkeit verknüpft. Die Serie wurde speziell für automatisierte Materialflüsse in Industrie und Lager entwickelt.

Designprinzipien und Varianten

Die Container sind in mehreren Grundmaßen geplant, die sich an etablierten Normen orientieren:

  • 300 x 200 mm
  • 400 x 300 mm
  • 600 x 400 mm
  • 800 x 600 mm

Innerhalb dieser Formate gibt es verschiedene Bodentypen (einfacher Boden, Doppelboden, geriffelter Boden) sowie zahlreiche Deckelvarianten (Auflege-Deckel, Stülpdeckel, „Krokodil“-Deckel). Die Serie ist modular gestaltet, sodass sie sich an unterschiedliche Handling-Anforderungen anpassen lässt.

Materialwahl und Regulierung (PPWR-Readiness)

Die Container bestehen aus 60 % Virgin-PP und 40 % Recycled-PP. Diese Zusammensetzung ist bewusst gewählt, um einerseits die technische Zuverlässigkeit der Verpackung zu gewährleisten und gleichzeitig die Anforderungen der EU-Verpackungsverordnung (PPWR – Packaging and Packaging Waste Regulation) zu adressieren. WERIT betont, dass die Serie „PPWR-ready“ ist, also die Kriterien für die nachhaltigere Nutzung von Verpackungsrohstoffen berücksichtigt.

Automations- und Digitalisierungsfeatures

Was diese Container besonders macht, sind die eingebauten Lösungen für automatisierte Systeme:

  • Vertikale Stützen zur sicheren Fixierung in Handhabungsanlagen
  • Zentrierhilfen für präzises Positionieren in Förder- und Robotersystemen
  • Spezifische Freiräume und Geometrien für den Einsatz von Vakuumrobotern
  • Varianten für Griffe und Öffnungen, die Greiferkonzepten Rechnung tragen
  • Optionale Trennwände/Partitionen zur Unterteilung des Innenraums
  • Wasserabflussöffnungen nach FM Global und VdS-Anforderungen

Diese Details zeigen: Es geht nicht nur um einen „einfachen Kasten“, sondern um ein durchdachtes, industrietaugliches System. Die Integration von Vakuumrobotern, Greifern und standardisierten Übergabepunkten macht die Container zu einem „Multitool“ für automatisierte Logistikprozesse.

Sicherheits- und Versicherungsanforderungen

Besonders bemerkenswert ist die Einhaltung von Vorgaben großer Industrieversicherer wie FM Global sowie von Prüf- und Zertifizierungsstellen wie VdS. Die Integration von Wasserabflussöffnungen ist ein gutes Beispiel: Solche Features sind nicht nur funktional (Reinigung, Kondensatmanagement), sondern helfen auch, Anforderungen von Versicherern und Industry Safety-Standards zu erfüllen.

Zielgruppe, Verfügbarkeit und Marktposition

WERIT sieht die Zielgruppe klar im industriellen Bereich: Unternehmen, die ihre Lager- und Produktionslogistik digitalisieren und automatisieren wollen, sowie Systemintegratoren, die Fördersysteme, Robotik und Lagerautomatisierung planen und implementieren. Die neue Serie ist als logische Erweiterung des bestehenden Portfolios zu verstehen – WERIT produziert seit über 50 Jahren Standard- und Spezialcontainer und hat mit dieser Entwicklung eine Lücke geschlossen, die in den letzten Jahren durch die zunehmende Automatisierung entstanden ist.

Die ersten Eindrücke auf der Fachpack waren durchweg positiv: Partner, Händler und auch Wettbewerber zeigten Interesse. WERIT plant Follow-up-Aktivitäten nach der Messe, um Prototypen zu evaluieren und konkrete Kundenanfragen zu bearbeiten.

Warum diese Entwicklung relevant ist

Die Kombination aus Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Automatisierung ist kein Zufall – es ist die Richtung, in die sich die gesamte Branche bewegt. Einige Gründe, warum die neue Container-Serie relevant ist:

  1. Sie unterstützt Industrieunternehmen bei der Modernisierung von Materialfluss und Lagerhaltung.
  2. Sie berücksichtigt Kreislaufaspekte durch den Einsatz von Rezyklat und durch Design-for-Recycling-Prinzipien.
  3. Sie ist modular und anpassbar, wodurch sie für verschiedene Branchen und Prozessanforderungen attraktiv wird.
  4. Sie hilft, Versicherungs- und Sicherheitsanforderungen zu erfüllen, was in vielen Industrien ein wichtiges Kaufkriterium ist.

Fazit: WERIT als Impulsgeber für die Industrieverpackung

Mein Messerundgang bei WERIT auf der Fachpack 2025 hat gezeigt: Ein traditionsreiches Familienunternehmen kann sich neu erfinden, ohne seine Wurzeln zu verlieren. Mit dem „Verit One Ver 2030“-Programm und der neuen Automations-Container-Serie adressiert WERIT zentrale Herausforderungen der Branche: Wie kann man Ressourcen schonen, Prozesse automatisieren und gleichzeitig zuverlässig bleiben?

WERIT positioniert sich klar als Packaging-Service-Provider, der sowohl Produkte als auch Lösungen für den gesamten Lebenszyklus von Verpackungen liefert. Dabei bleiben Faktoren wie Materialwahl, Reparierbarkeit, Rückführung und digitale Integration keine Nebenthemen, sondern sind Kernbestandteile der Produktentwicklung.

Wenn Sie in der Industrie tätig sind, Logistikprozesse automatisieren oder auf nachhaltigere Verpackungslösungen umstellen wollen, lohnt sich ein Blick auf WERITs Angebot – online und vor Ort. Die neue Container-Serie ist ein gutes Beispiel dafür, wie technische Detailarbeit (Zentrierhilfen, Vakuum-Robotik-Freiräume, Abflussöffnungen) zusammen mit strategischen Entscheidungen (Einsatz von Rezyklat, Einhaltung von PPWR-Anforderungen) echte Mehrwerte schaffen kann.

Ich empfehle, die Produktentwicklung weiter zu verfolgen und im Dialog mit Herstellern wie WERIT konkrete Pilotprojekte zu planen. Nur durch praxisnahe Tests in realen Produktionsumgebungen zeigt sich, wie Automations-Container im täglichen Betrieb funktionieren und welche Anpassungen sinnvoll sind. Die Zukunft der Industrieverpackung ist modular, digital und kreislauffähig – und WERIT zeigt, wie man diesen Weg pragmatisch beschreiten kann.


Hinweis: Für diesen Artikel wurden keine externen Links zur Verfügung gestellt. Unten finden Sie Vorschläge für sinnvolle Linkplatzierungen (Platzhalter-URLs „#“ verwenden), die Sie bei Verfügbarkeit der echten URLs ersetzen können.

  • Empfohlener Linktext: WERIT – Ziel: Unternehmensseite / Über uns
  • Empfohlener Linktext: Verit One – Ziel: Informationen zum Transformationsprogramm
  • Empfohlener Linktext: Kreislaufwirtschaft – Ziel: Nachhaltigkeits- oder Recyclingeinführung
  • Empfohlener Linktext: PPWR-ready – Ziel: Informationen zur Packaging and Packaging Waste Regulation
  • Empfohlener Linktext: Automations-Container – Ziel: Produktseite der neuen Container-Serie

Sie können diese Links an zahlreichen Stellen des Textes einfügen, z. B. bei der ersten Nennung von „WERIT“ im Einführungabschnitt, bei der Erwähnung von „Verit One Ver 2030“, beim Abschnitt zur „Kreislaufwirtschaft“, bei der Erläuterung der „PPWR-Readiness“ und beim Kapitel zur „Automations-Container-Serie“. Ersetzen Sie bitte die Platzhalter-URLs (#) durch die tatsächlichen Zieladressen.