Nachhaltigkeit ist längst kein bloßes Schlagwort mehr, sondern ein essenzieller Treiber für Innovation und Wettbewerbsfähigkeit – besonders im deutschen Verpackungsmaschinenbau. Das wurde eindrucksvoll beim Nachhaltigkeitstag des Packaging Valley Germany deutlich, der die finale Station der cycle & circle 2025 Nachhaltigkeitstour markierte. Im Zentrum des Austauschs stand die Frage, welche Rolle Nachhaltigkeit heute und in Zukunft in der Branche spielt und ob ihr das nötige Gewicht beigemessen wird.
Dr. Mark Funk, Geschäftsführer des Packaging Valley, gab dabei spannende Einblicke in die Bedeutung von Nachhaltigkeit für die rund 120 Mitgliedsunternehmen des Clusters. Er erläuterte, wie regulatorische Vorgaben, Kundenerwartungen und die gesellschaftliche Verantwortung die Branche zu nachhaltigem Handeln zwingen – und wie daraus ein entscheidender Wettbewerbsvorteil erwachsen kann. In diesem Artikel beleuchten wir die Kernthemen des Gesprächs und zeigen auf, warum Nachhaltigkeit im Verpackungsmaschinenbau nicht nur ein Trend, sondern eine langfristige Verpflichtung ist.
Die Relevanz von Nachhaltigkeit im Verpackungsmaschinenbau
Nachhaltigkeit ist ein Thema, das in der Gesellschaft breit diskutiert wird – von politischen Entscheidungen bis hin zum individuellen Konsumverhalten. Für den Verpackungsmaschinenbau bedeutet das, dass diese Entwicklung nicht ignoriert werden kann. Dr. Funk betont, dass Nachhaltigkeit bei den Mitgliedern des Packaging Valley nach wie vor sehr präsent ist. Trotz möglicher Schwankungen in der öffentlichen Aufmerksamkeit bleibt das Thema durch verschiedene Einflussfaktoren hochaktuell.
Ein eindrucksvolles Beispiel für die Dringlichkeit ist der sogenannte „Weltüberlastungstag“, der genau am Tag des Nachhaltigkeitstags stattfand. An diesem Tag sind bereits alle Ressourcen verbraucht, die eigentlich für das gesamte Jahr zur Verfügung stehen. Dies verdeutlicht, wie wichtig es ist, Ressourcen effizienter zu nutzen und nachhaltige Lösungen zu fördern.
Darüber hinaus hat die Rechtsprechung, wie etwa das jüngste Urteil, das Klimaschutz als völkerrechtliche Verpflichtung bestätigt, eine starke Signalwirkung. Die regulatorischen Vorgaben aus Europa und auf nationaler Ebene setzen klare Rahmenbedingungen, an denen sich Unternehmen orientieren müssen.
Nachhaltigkeit als Innovationsmotor
Für die Branche bedeutet Nachhaltigkeit nicht nur die Einhaltung von Vorschriften, sondern auch eine enorme Chance für Innovationen. Die Anforderungen an energieeffiziente Maschinen, Materialeinsparungen und optimierte Prozesse treiben die Entwicklung voran. Dr. Funk sieht darin einen der zentralen Wettbewerbsvorteile für den deutschen Verpackungsmaschinenbau:
„Ich wünsche mir, dass wir die Innovationsführerschaft, die den Verpackungsmaschinenbau seit mehr als 150 Jahren auszeichnet, auch in Zukunft behalten und dass wir ganz vorne dabei sind, wenn es um Nachhaltigkeit, Energieeinsparung und Materialeffizienz geht.“
Diese Innovationskraft ist tief in der Branche verankert und wird durch den engen Austausch im Packaging Valley weiter gestärkt.
Die Rolle von Branchennetzwerken und Events
Der Nachhaltigkeitstag des Packaging Valley ist ein Paradebeispiel dafür, wie wichtig Vernetzung und Kommunikation innerhalb der Branche sind. Dr. Funk hebt hervor, dass ein Cluster wie das Packaging Valley genau dafür geschaffen wurde: um Unternehmen zusammenzubringen, den Austausch zu fördern und voneinander zu lernen.
Ein solches Netzwerk schafft einen Raum, in dem Experten ihr Wissen teilen und gemeinsam neue Ansätze entwickeln können. Offenheit und gegenseitiges Lernen sind dabei entscheidend, um nachhaltige Innovationen voranzutreiben. Die Mitglieder profitieren davon, nicht nur isoliert an Lösungen zu arbeiten, sondern Synergien zu nutzen und gemeinsam Herausforderungen anzugehen.
Veranstaltungen wie der Nachhaltigkeitstag bieten darüber hinaus eine Plattform, um die Dringlichkeit des Themas zu kommunizieren und neue Impulse zu setzen. Sie helfen dabei, Bewusstsein zu schaffen und den Austausch über Best Practices zu intensivieren.
Vielfalt innerhalb des Packaging Valley
Das Packaging Valley umfasst eine breite Palette an Unternehmen: vom klassischen Verpackungsmaschinenbau über Automatisierer bis hin zu Sensorik-Herstellern. Diese Vielfalt ist eine große Stärke, denn sie bringt unterschiedliche Perspektiven und Kompetenzen zusammen.
Innerhalb dieser Bandbreite gibt es zwar unterschiedliche Schwerpunkte hinsichtlich der Bedeutung von Nachhaltigkeit – so hat etwa der pharmazeutische Bereich teilweise andere Prioritäten als andere Segmente. Dennoch ist die Tendenz klar:
„An dem Thema Nachhaltigkeit kommen wir nicht vorbei. Die Branche wird getrieben von Kunden, Regulatorik und gesellschaftlicher Verantwortung.“
Diese gemeinsame Ausrichtung schafft eine solide Basis für eine nachhaltige Entwicklung der gesamten Branche.
Wünsche und Ausblick für die Zukunft des Packaging Valley
Neben der Analyse der aktuellen Situation ist es auch spannend, einen Blick in die Zukunft zu werfen. Dr. Funk formuliert klare Wünsche für das Packaging Valley und den Verpackungsmaschinenbau in Deutschland:
- Das Packaging Valley soll weiterhin als „Silicon Valley des Verpackungsmaschinenbaus“ eine führende Rolle einnehmen.
- Die Vernetzung der Mitgliedsunternehmen soll intensiviert und der Austausch gefördert werden.
- Die Innovationsführerschaft, die die Branche seit über 150 Jahren auszeichnet, soll auch in den kommenden Jahrzehnten bestehen bleiben.
- Das Thema Nachhaltigkeit soll als zentraler Wettbewerbsfaktor verstanden und konsequent umgesetzt werden.
Diese Vision ist kein unrealistischer Traum, sondern basiert auf der starken Kompetenz und dem Know-how, das in der Branche steckt. Der deutsche Verpackungsmaschinenbau hat eine lange Tradition, die er mit Innovation und Nachhaltigkeit erfolgreich fortsetzen kann.
Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil
Ein wichtiger Aspekt für die Zukunft ist, dass Nachhaltigkeit nicht nur als regulatorische Pflicht, sondern als strategischer Vorteil verstanden wird. Effizienzsteigerungen, Materialeinsparungen und ressourcenschonende Technologien sind nicht nur gut für die Umwelt, sondern senken auch Kosten und verbessern die Wettbewerbsfähigkeit.
Unternehmen, die hier frühzeitig auf innovative Lösungen setzen, sichern sich langfristig einen Vorsprung am Markt. Das Packaging Valley unterstützt genau diesen Prozess durch Vernetzung, Wissensaustausch und gezielte Förderungen.
Fazit: Nachhaltigkeit als unverzichtbarer Treiber im Verpackungsmaschinenbau
Die cycle & circle Nachhaltigkeitstour 2025 und der Nachhaltigkeitstag im Packaging Valley haben eindrucksvoll gezeigt, dass Nachhaltigkeit im deutschen Verpackungsmaschinenbau ein zentrales Thema ist – und es auch bleiben wird. Die Kombination aus regulatorischem Druck, steigenden Kundenerwartungen und gesellschaftlicher Verantwortung sorgt dafür, dass Unternehmen sich mit diesem Thema intensiv auseinandersetzen müssen.
Dabei ist Nachhaltigkeit längst mehr als nur Compliance: Sie ist ein Innovationsmotor, der die Branche voranbringt und hilft, die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern. Das Packaging Valley als Branchennetzwerk spielt dabei eine entscheidende Rolle, indem es den Austausch fördert, Wissen bündelt und Unternehmen miteinander vernetzt.
Die Zukunft des Verpackungsmaschinenbaus in Deutschland steht unter dem Zeichen von Innovation und Nachhaltigkeit – eine Kombination, die das Potenzial hat, den Standort langfristig zu stärken und als Vorbild für andere Branchen zu dienen. Mit der richtigen Strategie, Offenheit für neue Ideen und konsequenter Umsetzung werden die Unternehmen im Packaging Valley auch in den kommenden Jahrzehnten führend bleiben.
Nachhaltigkeit ist kein Ziel, das man einmal erreicht und dann abhakt. Es ist ein fortlaufender Prozess, der ständige Weiterentwicklung, Engagement und Zusammenarbeit erfordert. Doch genau dieser Prozess macht die Branche zukunftsfähig und fit für die Herausforderungen von morgen.