Die „Packaging and Packaging Waste Regulation“ (PPWR) der EU ist ein zentraler Treiber für den zukünftigen Einsatz von Rezyklaten in Verpackungen aus Kunststoff. Ihr Ziel ist unter anderem sicherzustellen, dass bis 2030 alle auf dem EU-Markt in Verkehr gebrachten Kunststoffverpackungen wiederverwendet oder leicht zu recyceln sind, wodurch der Einsatz von recyceltem Material (Rezyklat) massiv gesteigert wird [EUR-Lex, Kunststoffstrategie](https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/HTML/?uri=CELEX:52018DC0028).
Die PPWR setzt ambitionierte Vorgaben zur Erhöhung der Quote von recyceltem Kunststoff in Verpackungen und fördert innovative Designlösungen, die Recycling ermöglichen und den Kreislauf für Kunststoffe schließen.
## Strategische Maßnahmen für eine ausreichende Rezyklatversorgung
Um dem steigenden Bedarf an Rezyklaten gerecht zu werden, sind mehrere strategische Maßnahmen notwendig:
1. **Ausbau der Sortier- und Recyclingkapazitäten:** Investitionen in moderne, effiziente Sortier- und Recyclinganlagen sind unverzichtbar, um qualitativ hochwertige Rezyklate bereitzustellen.
2. **Förderung von Design-for-Recycling:** Produkte und Verpackungen müssen so gestaltet werden, dass sie nach Gebrauch problemlos recycelt werden können.
3. **Marktmechanismen für Rezyklate:** Verpflichtende Mindestquoten für den Recyclateinsatz und Anreize für die Nutzung von Sekundärrohstoffen in neuen Produkten sind entscheidend.
4. **Transparenz und Rückverfolgbarkeit:** Digitale Lösungen und Kennzeichnungssysteme verbessern die Rückverfolgbarkeit und Förderung der Akzeptanz von Rezyklaten.
## Bekannte Engpässe und aktuelle Herausforderungen
Trotz der regulatorischen Anreize gibt es derzeit Engpässe in bestimmten Bereichen:
– **Qualitative und quantitative Verfügbarkeit:** Insbesondere hochreine Rezyklate für Lebensmittelverpackungen sind knapp. Die technische Aufbereitung ist komplex und kostenintensiv.
– **Insbesondere bei PE und PP:** Die Verfügbarkeit von Rezyklaten bei Polyethylen (PE) und Polypropylen (PP) ist besonders kritisch, da die Sammel- und Sortierquoten niedrig und die Anteile aus Haushaltsabfällen oft qualitativ minderwertig sind.
Aktuell sind zudem mehrere Kunststoffrecycler in die Insolvenz gerutscht. Gründe sind unter anderem niedrige Preise für Primärkunststoffe, hohe Energiepreise, sinkende Nachfrage nach Rezyklaten und fehlende Investitionssicherheit. Dies verschärft die Versorgungslage mit Rezyklaten und droht, Fortschritte im Bereich Kreislaufwirtschaft zu bremsen.
## Fazit
Die PPWR setzt klare Impulse für den verstärkten Einsatz von Rezyklaten und zwingt Industrie wie Politik zum systematischen Ausbau entsprechender Kapazitäten. Um zukünftige Engpässe zu vermeiden und die Kreislaufwirtschaft zu stärken, braucht es ambitionierte Investitionen, klare Marktanreize und die Beseitigung aktueller wirtschaftlicher Unsicherheiten.
**Quelle:** [Kunststoffstrategie – EUR-Lex](https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/HTML/?uri=CELEX:52018DC0028)